Autoimmunität und Infektion

Sep 15, 2013 | Allgemeines, News

Während der Embryonalperiode und auch noch danach kommt es bekanntlich im Thymus zur Differenzierung und Selektion von T-Lymphozyten, die dann während des ganzen Lebens unser immunologisches Repertoire repräsentieren. Vereinfacht ausgedrückt, werden im Thymus alle jene Zellen eliminiert, die körpereigene Antigene erkennen und nur jene in die Peripherie entlassen, die gegen Fremdantigene reagieren (s.g. T-Zell Selektion).
Die Eliminierung von potentiell gefährlichen autoreaktiven T-Zellen hängt von der Bindungsstärke (Affinität) des T-Zell Rezeptors für den Komplex aus HLA-Molekülen und den Peptiden von Autoantigenen (im Fall des Pankreas also z.B. Insulin-Peptiden) ab.
Die genaue Stärke der Affinität für Autoantigene, die zu einer negativen Selektion im Thymus führt, ist allerdings nicht bekannt und sicher individuell verschieden. Das bedingt auch, dass T-Zellen mit niedriger Affinität für Autoantigene nicht effektiv eliminiert werden und so doch in die Peripherie gelangen können. Aufgrund von Ähnlichkeiten zwischen Bestandteilen von Infektionserregern und körpereigenen Antigenen, können daher bei Infektionen mit derartigen Erregern T-Zellen mit niedriger T-Zell Rezeptor-Affinität Autoantigene über den Weg einer Kreuzreaktion (antigenes Mimikry) aktiviert werden und Autoimmunerkrankungen auslösen