Die Zusammensetzung des Darmmikrobioms korreliert im Alter mit Diät und Gesundheitszustand

Sep 18, 2012 | Allgemeines, News

Veränderungen der intestinalen mikrobiellen Flora sind mit verschiedensten chronischen Gesundheitsproblemen assoziiert, wie Fettsucht und entzündlichen Erkrankungen.
Das Mikrobiom älterer Menschen zeigt eine grössere interindividuelle Variation als jenes von jungen Erwachsenen.
In einer vor kurzem erschienenen Arbeit zeigen M. Claesson et al. bei 178 älteren Probanden, dass sich anhand der fäkalen Mikrobiome Gruppen bilden lassen. Diese Gruppenbildung hängt vom Wohnort in der Gemeinschaft, von Spitalsaufenthalten und auch von Rehabilitationsmassnahmen ab. Innerhalb dieser Gruppen konnten weitere Subgruppen identifiziert werden, die zwar im gleichen Ort wohnten, aber verschiedene Ernährungsgewohnheiten hatten. Die Gruppen unterschieden sich signifikant in bezug auf Gebrechlichkeit (frailty), Co-Morbidität, Entzündungsmarker und Metaboliten im Stuhl. Die individuellen Mikrobiome alter Menschen unter Langzeitpflege sind signifikant weniger unterschiedlich als bei jenen in freilebender Gemeinschaft. Der Verlust von Gemeinschafts-assoziierten Mikrobiomen korrelierte mit vermehrter „frailty“.
Zusammenfassend zeit sich also ein klarer Bezug zwischen Mikrobiom, Diät und allgemeinem Gesundheitsstatus. Daraus eröffnen sich neue Gesichtspunkte für eine Diät-basierte Modifikation des menschlichen intestinalen Mikrobioms.
 
Ref.:
M. Claesson et al.
Gut microbiota composition correlates with diet and health in the elderly
488(7410):178-184 (2012)