Ein neuer Weg zur Prävention von Typ I Diabetes?

Dez 19, 2018 | Allgemeines, News

Das Darm-assoziierte lymphatische Gewebe (Gut Associated Lymphatic Tissue – GALT)hat bekanntlich die Fähigkeit, eine Immuntoleranz gegen oral mit der Nahrung aufgenommene Fremdproteine, wie z.B. Fleisch, zu induzieren. Dies geschieht durch die Induktion von regulatorischen T-Zellen (Tregs), die für die Entstehung und Aufrechterhaltung  der Immuntoleranz verantwortlich sind.

 

Das Prinzip der oralen Toleranz wird sowohl experimentell als auch klinisch für therapeutische Zwecke bei Allergien und Autoimmunerkrankungen verwendet, allerdings nur wenn die Krankheits-auslösenden Antigene bekannt sind (z.B. Ref. 1).

 

In einer Studie des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz-Zentrum München wird in einer Studie namens „Point“ unter der Leitung von Anette-Gabriele Ziegler versucht, bei genetisch für Diabetes Typ I prädisponierten Kindern den Ausbruch der Erkrankung durch die orale Gabe von Insulinpulver zu verhindern. Der Erfolg dieser Pilotstudie wird durch die Bestimmung des Blutzuckers, sowie der Bestimmung von DM1-assoziierten Autoantikörpern dokumentiert.

 

Diese Vorgangsweise wird von manchen Experten allerdings kritisch beurteilt und der Ausgang der Studie ist daher mit Interesse zu erwarten.

 

 

Ref.

(1)

Grundtman C., Onestingel E., Jakic B., Buszko M., Almanzar G., Demetz E., Dietrich H., Cappellano G., Wick G.

„Mycobacterial heat shock protein 65 (mbHSP65)-induced atherosclerosis: Preventive oral tolerization and definition of atheroprotective and atherogenic mb HSP65 peptides“

Atherosclerosis, 242:303-310 (2015)

 

(2)

Informationen zur POInT-Studie:

https://www.diabetes-kids.de/artikel/pre-point-studie-insulin-impfung-gegen-diabetes-typ-1-3478