Endokrinologie des Fettgewebes

Mai 1, 2012 | Allgemeines, News

Es ist heute bekannt, dass es sich beim Fettgewebe um ein aktives endokrinologisches System handelt. Dabei sind v.a. proinflammatorische Effekte von Bedeutung. Interessanterweise verhält sich Fettgewebe aus verschiedenen Körperregionen in bezug auf die endokrine Aktivität unterschiedlich.
Die höchsten Konzentrationen von proinflammatorischen Zytokinen, wie der Tumornekrose-Faktor-α (TNF-α), Interleukin I (IL-1), Interleukin 6 (IL-6) und Interleukin 8 (IL-8) werden vom abdominalen Fettgewebe produziert. Für einen generellen proinflammatorischen Status ist daher die Waiste-to-Height Ratio (WHtR = Bauchumfang zu Körpergrösse) wichtiger als der Body-Mass-Index (BMI = Körpermasseindex). Da im Alter bekanntlich die Muskelmasse abnimmt und der Anteil des Fettgewebes (insbesonders im Abdominalbereich) zunimmt, ist dies ein wichtiger Faktor für den in unserer Homepage (siehe News vom 24.04.2012) bereits erwähnten chronischen systemischen Entzündungszustand im Alter („Inflammage“).

Wichtige Hormone, die ebenfalls zu den im Fettgewebe produzierten Zytokinen, den s.g Adipokinen, zählen, sind das Leptin und das Adiponectin.

Leptin steigert den Energieverbrauch über die AMP-aktivierte Proteinkinase, hemmt den Appetit und bewirkt Fettabbau.
Adiponectin steigert den Envergieverbrauch, die Fettoxidation und die Insulinsensitivität, hemmt die Glucoseproduktion in der Leber und ist entzündungshemmend.