Atopie und Asthma bei Migranten: Die Rolle von Parasiten

Aug 30, 2016 | Allergiediagnostik, News

Im Rahmen der Migrationsproblematik werden Ärzte in den Gastländern vermehrt mit allergischen Problemen bei dieser Bevölkerungsgruppe konfrontiert.
 
Die Serum-IgE-Konzentrationen sind bei Immigranten im Allgemeinen höher als die der autochthonen Bevölkerung. Mit der Zeit fallen erstere aber auf die Werte der letzteren ab. Eine Ursache für die ursprünglich höheren IgE-Werte sind frühere Infektionen der Migranten mit Parasiten in ihren Heimatländern. Die Infektion mit Helminthen ist mit einer verringerten Prävalenz von klinisch manifesten atopischen Erkrankungen assoziiert, wahrscheinlich aufgrund der Induktion von regulatorischen T-Zellen (Tregs). Diese Beobachtung unterstützt auch die bekannte „Hygienehypothese“.
 
In einer in „International Archives of Allergy and Immunology“ erschienenen Arbeit widmen sich Yehuda Shoenfeld et al. diesem politisch brisanten Thema und diskutieren die Idee, durch die orale oder intranasale Gabe von parasitären Antigenen eine Toleranz gegen die Entwicklung atopischer Erkrankungen zu induzieren.
 
 
Ref.
Rottem M., Geller-Bernstein C., Shoenfeld Y.
„Atopy and Asthma in Migrants: The Function of Parasites“
Int Arch Allergy Immunol. 167(1):41-6 (2015)
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26139475