In Europa gibt es ein Netzwerk von ca. 400 offiziellen Pollenfallen, über die ein manuelles Pollen-Monitoring erfolgt. Bisher konnte ein automatisiertes Pollen-Monitoring nur in Gebieten installiert werden, in denen es eine begrenzte Variabilität von Pollenarten gibt. Es besteht aber ein grosser Bedarf an raschen Berichten über den Pollenflug und eine Verminderung der Arbeitsbelastung durch die manuelle Betreuung von Pollenfallen.
In einer kürzlich erschienenen Arbeit von J. Oteros et al. wird über ein neues, voll automatisiertes, auf Bildanalyse beruhendes Pollen-Monitoring-System berichtet. Die Versuchsanordnung war in München installiert. Dabei wurden Pollen auf einer adhäsiven Oberfläche gesammelt, die kontinuierlich zu einem mit einer CCD-Kamera ausgerüsteten Mikroskop bewegt wurde. Die im Computer erstellten Bilder der Pollen wurden dann mit einer Bibliothek von bekannten Pollenarten verglichen.
Unter 480.000 aus der Luft gesammelten Partikeln erwiesen sich 46.000 als Pollen. Von diesen konnten mittels der genannten Methode der automatischen Bildanalyse 93,3% richtig klassifiziert werden. Im Vergleich zur manuellen Identifikation fehlten allerdings 27,8% der gesammelten Pollen, da sie als „unbekannt“ klassifiziert wurden. So wurden z.B. Weidenpollen nicht zufriedenstellend identifiziert.
In laufenden Arbeiten wird versucht, diese Schwachstellen zu eliminieren, und die Autoren sind guten Mutes, dass in absehbarer Zeit ein optimales, verlässliches automatisches, arbeitssparendes Pollen-Monitoring möglich sein wird.
Ref.
Oteros J. et al.
„Automatic and Online Pollen Monitoring“
Int Arch Allergy Immunol. 2015;167(3):158-66.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26302820
