ß2-Glykoprotein I und anti-Ro60

Dez 13, 2011 | Immundiagnostik, News

ß2-Glykoprotein I (ß2-GP I) ist ein Phospholipid, gegen welches Antikörper  (AK) produziert werden können (siehe in unserer Homepage ID-News vom 27.9.2011), die in der Folge zu einem Anti-Phospholipid-Antikörper-Syndrom (APS) führen.
Solche Antikörper binden und neutralisieren ß2-GP I mit den erwähnten Folgen.
Antikörper der Klasse IgG können bekanntlich die Plazenta passieren, und dies gilt auch für Autoantikörper gegen SSA/Ro60 (eines der ANA-Subsets).
Wenn schwangere Frauen die letztgenannten AAK produzieren, so können sie nach Passage der Planzenta zu kardialen Störungen des Fetus führen.
Die Zielstruktur von anti-Ro60 AAK stellt Ro60 an der Oberfläche von apoptotischen Kardiomyozyten dar.
 
In einer kürzlich erschienenen Arbeit von Reed J.H. et. al wurde gezeigt, dass ß2-GP I
Ro60 an Zelloberflächen binden kann und diese so vor der schädlichen Wirkung von anti-Ro60 AAK schützen kann. Dies dürfte die Grundlage für den kardioprotektiven Effekt von ß2-GP I darstellen.
 
Ref.:
Reed J.H. et. al
ß2-Glycoprotein I and Protection from Anti-SSA/Ro60-Associated Cardiac Manifestations of Neonatal Lupus
Journal of Immunology 187:520-526 (2011)