Der Atopy Patch Test (APT) als nützliches Werkzeug zur Diagnose von Nahrungsmittelallergien bei Kindern mit Atopischer Dermatitis

Mai 10, 2016 | Allergiediagnostik, News

Während Sofortreaktionen gegen Nahrungsmittel relativ leicht durch Aufnahme der Anamnese und die Bestimmung von spezifischen IgE-Antikörpern in Kombination mit oraler Provokation diagnostiziert werden können, stellt die Evaluation einer Nahrungsmittelallergie ohne klinische Sofortreaktionen noch immer beträchtliche diagnostische Probleme darvor allem bei Kindern mit Atopischer Dermatitis (AD).
 
In einer Studie von B. Niggemann et al. wurde der diagnostische Wert des APT in Bezug auf Spätreaktionen unter doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Bedingungen mit Nahrungsmittel-Provokation (Kuhmilch, Hühnereiweiss, Weizen, Soja) untersucht. Insgesamt umfasste die Studie 75 Kinder (mittleres Alter: 2,1 Jahre) mit Verdacht auf Nahrungsmittelallergie; 69 Kinder aus dieser Gruppe litten an AD.
 
Während Sofortreaktionen bei diesem Kollektiv mit positivem Haut-Prick-Text und dem Vorhandensein spezifischer IgE-Antikörper assoziiert waren, waren klinische Spätreaktionen durch einen positiven APT charakterisiert (Sensitivität 76%, Spezifität 95%). Beim dieser Reaktion zugrunde liegenden immunologischen Mechanismus handelt es sich um eine T-Zell-mediierte Allergen-spezifische Immunantwort.
 
Zusammenfassend scheint der APT also eine wertvolle zusätzliche Methode für die Diagnose einer Nahrungsmittelallergie bei Kindern mit AD zu sein – insbesondere in solchen mit einer klinischen Spätreaktion. Der APT könnte helfen, unnotwendige restriktive Diäten aufgrund einer falschen Interpretation von Spätreaktionen bei der klinischen Untersuchung zu vermeiden.
 
 
 
Ref.
Niggemann B., Reibel S., Wahn U.
„The atopy patch test (APT) – a useful tool for the diagnosis of food allergy in children with atopic dermatitis“
Allergy. 2000 Mar;55(3):281-285.