Ein neues pädiatrisches Protokoll für die rasche Desensibilisierung gegen monoklonale Antikörper

Mrz 3, 2015 | Immundiagnostik, News

Monoklonale Antikörper werden bekanntlich bei verschiedensten entzündlichen und malignen Erkrankungen als potente biologische Therapeutika verwendet. Es kann sich dabei entweder um komplette Mäuseantikörper, um humanisierte Mäuseantikörper (chimäre Antikörper) oder um komplette humane Antikörper handeln. Bei den ersteren beiden Arten reagiert das Immunsystem des Empfängers gegen das Fremdeiweiss, und diese anti-Mausserum-Antikörper blockieren einerseits die therapeutische Wirkung der Biologika, und können bei wiederholter Verabreichung der monoklonalen Antikörper zu schweren klinischen Nebenwirkungen im Sinn einer Immunkomplexerkrankung führen. Andererseits kann es in diesen Fällen auch zur Interferenz mit diagnostischen Testsystemen kommen, bei denen monoklonale Antikörper als analytische Reagenzien verwendet werden.
 
In einer kürzlich erschienenen Arbeit von SM Caimmi et al. wird nun anhand des Beispiels von Infliximab (= monoklonaler humanisierter IgG1-kappa Antikörper gegen TNF-alpha) ein neues Desensibilisierungsprotokoll vorgestellt. Dabei werden in 13 Schritten ansteigende Dosen – beginnend mit sehr geringen Mengen – von Infliximab infundiert und es wird so eine entsprechende Immuntoleranz induziert.
 
 
 
Ref.
Caimmi SM et al.
„A New Pediatric Protocol for Rapid Desensitization to Monoclonal Antibodies“
Int Arch Allergy Immunol. 165(3):214-8 (2014)
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25531534