Eine globale Evaluierung der veränderten Reaktionsmuster von Nahrungsmittelallergien bei Kindern

Jan 14, 2014 | Allergiediagnostik, News

Obwohl weltweit Nahrungsmittelallergien und Ekzeme zu den häufigsten chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten bei Kindern zählen, fehlen qualitative Daten bezüglich der generellen Belastung durch diese Erkrankungen, insbesondere für Entwicklungsländer. In einer ausführlichen Übersichtsarbeit haben sich Susan L. Prescott et al. diesem Problem angenähert, indem sie Daten aus 89 Mitgliedsländern der World Allergy Organization (WAO) evaluiert haben. Nur bei 10% dieser Länder waren genaue Daten über die Prävalenz von Nahrungsmittelallergien, basierend auf oraler Nahrungsmittelprovokation (oral food challenge – OFC), verfügbar. Bei 23 Ländern waren wenigstens anamnestische Daten über die Befragung der Eltern vorhanden.
 
Auf Basis dieser Evaluierung zeigte sich, dass die Prävalenz von klinisch OFC-bestätigten Nahrungsmittelallergien im Vorschulalter in den hochentwickelten Ländern derzeit bei ca. 10% liegt. Die Prävalenz in grossen, rasch wachsenden asiatischen Populationen, wie z.B. in China, liegt in diesem Alter derzeit bei 7%, mit ansteigender Tendenz.
 
Diese Daten sind nicht nur von theoretischem Interesse, sondern zeigen auch einen graviernden Mangel an allergologischer pädiatrischer Kompetenz in den meisten Ländern auf. Die Autoren monieren beispielsweise die Verfügbarkeit von Adrenalin-Autoinjektoren und standardisierten nationalen Anaphylaxis-Aktionsplänen.
 
 
Ref.
Prescott et al.
„A global survey of changing patterns of food allergy burden in children“
World Allergy Organization Journal 6:21 (2013)

Antikörper gegen Nahrungsmittelallergene vom Typ I (IgE) oder Typ III (präzipierende Ak) werden in unserem Labor bestimmt.