Eine randomisierte klinische Studie des Effekts von Thymektomie bei Myastenia gravis

Okt 3, 2016 | Immundiagnostik, News

Die Myastenia gravis (MG)  ist eine organspezifische Autoimmunerkrankung, die zur Schwäche der quergestreiften Muskulatur führt. Sie ist häufig mit einem Thymom assoziiert, von dem man annimmt, dass es die Autoantikörper gegen Komponenten der motorischen Entplatte produziert. Die häufigste Behandlung der MG ist die Verabreichung immunsuppressiver Medikamente, insbesondere von Glukokortikoiden.
 
Bei MG mit Thymom ist eine Thymektomie (TE) selbstverständlich angezeigt. In einer im „New England Journal of Medicine“ publizierten, multizentrischen Arbeit von G. Wolfe et al. wird nun der Effekt einer TE bei MG ohne Thymom untersucht.
 
Die Studie wurde bei insg. 126 Patienten im Zeitraum von 2006 bis 2012 an 36 verschiedenen Institutionen durchgeführt. Es zeigte sich, dass thymektomierte Patienten während einer 3-jährigen Beobachtungsperiode einen besseren klinischen Verlauf hatten und auch weniger immunsuppressive Medikamente benötigten als Patienten, die nur immunsuppressiv behandelt wurden.
 
 
 
Ref.
Wolfe GI et al.
„Randomized Trial of Thymectomy in Myasthenia Gravis“
N Engl J Med. 2016 Aug 11;375(6):511-22.
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27509100