Freie Leichte Ketten (Kappa und Lambda) von Immunglobulinen mittels Nephelometrie

Jan 15, 2017 | Immundiagnostik, News

Grundlage
Ein intaktes Immunglobulin besteht bekanntermaßen aus schweren und leichten Ketten. Darüber hinaus zirkulieren leichte Ketten, die nicht im Immunglobulin gebunden sind, als so genannte Freie Leichte Ketten (Kappa, Lambda) im Blut. Sie können als Surrogat für die Immunglobulinkonzentration angesehen werden. Bei Gesunden bzw bei Neoplasien ohne Antikörperproduktion besteht eine ausgewogene polyklonale Situation und die Konzentrationen der Kappa- und Lambdaketten stehen in einem engen Verhältnis zueinander (0,3-1,5). Im Fall einer Neoplasie von Immunglobulin-produzierenden Plasmazellen kommt es zur vermehrten Produktion eines einzelnen Immunglobulins (ohne bekannte Spezifität). Dieses monoklonale Paraprotein äußert sich in der Serumelektrophorese als M-Peak bzw. in der (qualitativen) Immunfixation als einzelne scharfe Bande. Gleichzeitig nimmt allerdingsabhängig von der jeweils produzierten Kappa- oder Lambda-Ketteauch die Konzentration der Kappa oder Lambda-Kette dieses monoklonalen Immunglobulins zu, sodass die Kappa-/Lambda-Ratio zu < 0,3 oder > 1,5 verschoben wird.
 
Indikation
Man kann nun die quantitative Bestimmung der freien leichten Ketten und die daraus abgeleitete Kappa-/Lambda-Ratio für die Identifikation und Bewertung einer monoklonalen Gammopathie und dessen Frühstadiums, der monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS), heranziehen.
 
Wir bieten seit 1.1.2017 in unserem Labor die Bestimmung der freie leichte Ketten (Kappa und Lambda) von Immunglobulinen mittels Nephelometrie als Kassenleistung an.