Hygiene-Hypothese

Mai 31, 2011 | Allergiediagnostik, News

Die sogenannte Hygiene-Hypothese in der Immunologie besagt, dass Personen, die während der Kindheit unter nicht „klinisch reinen“ Bedingungen aufwachsen, sondern schon früh mit mikrobiellen und anderen Umweltfaktoren in Berührung kommen, weniger Allergien und Autoimmunerkrankungen entwickeln. Dies gilt insbesondere für Bauernkinder.

In einer neuen Arbeit wurde spezifisch der Effekt des Kontakts mit mikrobiellen Antigenen bei Bauernkindern gemessen. Es zeigte sich dabei, dass der oben erwähnte schützende Effekt bei diesen Kindern vor allem auf einen frühen Kontakt mit der grossen Anzahl mikrobieller Antigene (Bakterien, Pilze) zurückzuführen ist.

Prinzipielle Erklärungsmöglichkeiten für diesen Effekt sind folgende:

  • Die Produktion von Antikörpern der Klassen IgG/IgA/IgM, die zur Komplexbildung mit diesen Antigenen und in der Folge deren Eliminierung führen und damit eine Sensibilisierung im Sinn einer IgE-mediierten Allergie verhindern.
  • Die Induktion sogenannter regulatorischer T-Zellen (Treg), welche die überschiessende Reaktion des Immunsystems im Rahmen von Typ I – Allergien und Autoimmunerkrankungen verhindern.

Ref.:
Ege M. et al
Exposure to Environmental Microorganisms and Childhood Asthma
NEJM 364: 701-709 (2011)