Idiopathische Periphere Neuropathie (IPN) bei Prädiabetes

Feb 28, 2012 | Hormondiagnostik, News

25-62% von Patienten mit IPN haben Prädiabetes. Vom gesamten Kollektiv mit Prädiabetes leiden 11-25% unter PN, und 13-21% entwickeln neuropathische Schmerzen. Populationbasierte grosse Studien lassen den Schluss zu, dass für die Prävalenz von PN ein Risiko-Gradient besteht: das höchste Risiko haben Patienten mit manifestem Diabetes mellitus, gefolgt von solchen mit gestörter Glucosetoleranz und schliesslich jenen mit hohen Nüchtern-Glucosewerten. Das geringste Risiko besteht bei normoglycämischen Patienten. Der empfindlichste Test zur Abklärung des Glucosestoffwechsels ist der orale Glucosetoleranztest.
Die pathogenetischen Faktoren umfassen die Hyperglycämie, microvasculäre Veränderungen, Dyslipidämie und das metabolische Syndrom. Patienten mit Prädiabetes entwickeln eine weniger ausgeprägte Neuropathie als solche mit manifestem Diabetes. Sensorische Modalitäten sind häufiger betroffen als motorische, aber Veränderungen von kleinen Nervenfasern können das früheste Krankheitsmerkmal darstellen. Daher sollte sich die Diagnose auf eine sorgfältige klinische Untersuchung stützen, bei der besonderes Augenmerk auf die Analyse der Funktion kleiner Nervenfasern gelegt wird. Bei Patienten mit IPN ist ein oraler Glucosetoleranztest unbedingt angezeigt. Eine wichtige Botschaft ist die zunehmend untermauerte Erkenntnis, dass auch ständig an der Obergrenze der Norm liegende Glucosekonzentrationen im Serum zu einer NP führen können.

In unserem Labor werden mit Diabetes mellitus Typassoziierte Autoantikörper routinemässig bestimmt
 
Ref.:
N. Papanas et al.
Neuropathy in prediabetes: does the clock start ticking early?
Nat. Rev. Endocrinol. 7:682-690 (2011)