IgG4 und IgE bei kindlichem Asthma

Mrz 3, 2015 | Allergiediagnostik, News

Die physiologische Bedeutung des IgG4 Immunglobulins ist noch immer rätselhaft. IgG4 Antikörper steigen i.R. einer spezifischen Immuntherapie von Typ I Allergien an, führend andererseits aber auch zur Gewebsschädigung, wie z.B. bei Pemphigus vulgaris und IgG4-assoziierten Erkrankungen (s. dazu Archiv unserer News). Interessanterweise weisen ca. 50% der IgG4 Moleküle eine Bispezifität auf, d.h. sie können zwei verschiedene Epitope binden. Dieses Phänomen beruht auf der einmaligen Fähigkeit von IgG4, Molekülhälften auszutauschen. Ein besseres Verständnis für das eventuelle Zusammenwirken der Repertoires von IgG4 und IgE könnte daher zum Verständnis der Pathogenese von Typ I Allergien beitragen und auch neue therapeutische Ansätze auf Basis einer Modulation der IgG4 Immunantwort erlauben.
 
T. Rogosch et al. haben sich mit diesem Thema mittels genetischer Untersuchungen (RT-PCR) bei Kindern mit Asthma beschäftigt. Zusammenfassend zeigte sich, dass IgG4 Transkripte dieser Kinder die klassischen Charakteristika einer Antigen-getriebenen Immunantwort aufweisen. Interessanterweise zeigte sich allerdings auch, dass die die Immunreaktion einleitenden selektiven Mechanismen in Bezug auf das „class-switching“ für IgG4 und IgE unterschiedlich sind. Ein Zusammenhang dieser beiden Arten von Immunreaktionen konnte also auf dieser Basis (noch) nicht hergestellt werden.
 
 
 
Ref.
Rogosch T. et al.
„IgG4 und IgE Transcripts in Childhood Allergic Asthma Reflect Divergent Antigen-Driven Selection“
J Immunol. 2014 Dec 15;193(12):5801-5808.
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25385824