Immundiagnostik: Autoantikörper bei Fertilitätsstörungen

Mai 11, 2011 | Immundiagnostik, News

Diese Tests sind ab 1.1.2011 mit den Kassen verrechenbar:

(a) Autoantikörper gegen Spermatozoen (ELISA) 

Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein wachsendes Problem, mit dem bis zu 20% aller Paare im reproduktionsfähigen Lebensalter zeitweilig oder ständig konfrontiert werden. In 20% dieser Fälle kann eine immunologische Reaktion gegen Spermatozoen beim männlichen (Autoantikörper) oder weiblichen (Antikörper) Patienten nachgewiesen werden.
 
Die Häufigkeit von Spermatozoen-(Auto)Antikörpern bei infertilen Paaren liegt bei 20%.
 
In unserem Labor wurden bisher (Auto)antikörper gegen Spermatozoen mittels der indirekten Immunfluoreszenz nachgewiesen. Es handelt sich dabei um eine sehr aufwendige Methode mit subjektiver mikroskopischer Evaluation. Mittels eines ELISA-Ansatzes ist es nun möglich, humane (Auto)Antikörper gegen Spermatozoen quantitativ in-vitro nachzuweisen. In einem ersten Schritt wird auf die gesamten in Frage kommenden Immunglobulinklassen (IgA, IgG, IgM) getestet. Bei positivem Ausfall dieses Screeningtests wird dann in einem zweiten Testansatz auf spezifische Antikörper der Klassen IgA (=Hauptimmunglobulinklasse in Sekreten), IgG und IgM gefahndet. Zu diesem Zweck werden Enzym-markierte anti-Human-IgA, -IgG oder –IgM Konjugate verwendet.
 

(b) Autoantikörper gegen Ovarialantigene (ELISA)

 
Anti-Ovarial Autoantikörper können gegen verschiedenste Zielantigene der Ovarien gerichtet sein. Die Prävalenz dieser diagnostisch wichtigen Antikörper beträgt zwischen 20 und 60% bei Patientinnen mit primärer
Ovarialinsuffizienz, wobei Antikörper der Klassen IgA, IgG oder IgM nachweisbar sein können.
Als optimale Methode für den Nachweis von Autoantikörpern gegen Ovarialantigene hat sich der ELISA erwiesen. Mittels dieses Testansatzes können in einem ersten Screeningtest humane Autoantikörper der Immunglobulinklassen IgA, IgG, IgM im Serum bestimmt werden. Bei positivem Ausfall dieses Screeningtests kann in einem weiteren ELISA-Ansatz die Autoantikörper-Immunglobulinklasse, d.h. IgA, IgG oder IgM, abgeklärt werden.