Immunologische Amnesie

Nov 17, 2015 | Immundiagnostik, News

Österreich ist eines jener Länder, in denen die segensreiche Wirkung von Impfungen nicht von allen Menschen anerkannt wird. Das Problem besteht vor allem darin, dass man – mangels entsprechender naturwissenschaftlich-biologischer Bildungnur unzureichend zwischen einer individuellen und einer Herdenimmunität unterscheidet. Es wäre ja prinzipiell nichts dagegen einzuwenden, wenn der/die individuellen "ImpfgegnerInnen" beispielsweise die schwere Ausprägung bestimmter Infektionskrankheiten nur für sich selbst in Kauf nehmen würden. Dass aber auch die Umgebung in dieses Risiko mit einbezogen wird, muss kritisch hinterfragt werden.
 
Wir alle – auch die Impfgegner – verlassen uns auf die Herdenimmunität, d.h. darauf, dass wir beispielsweise in der Strassenbahn nicht mit Polioviren in Kontakt kommen. Im Fall des Masernvirus wurde gezeigt, dass es bei Infektion zu einer generellen Immunsuppression kommt, weil hier – im Gegensatz zu HIV – nicht CD4-positive T-Zellen, sondern CD8-positive (D45 RA negative) Gedächtnis-T-Zellen und follikuläre B-Zellen zerstört werden. Eine Maserninfektion erhöht also