Neuroendokrine Zellen in der Lunge verstärken die Symptome von allergischem Asthma

Apr 17, 2019 | Allergiediagnostik, News

Pulmonäre neuroendokrine Zellen (PNECs) sind seltene epitheliale Zellen der Atemwege, deren Bedeutung bisher noch nicht klar war.

In einer vor kurzem erschienenen Arbeit von P. Sui et al.(1)wird gezeigt, dass Mäuse, die aufgrund einer genetischen Mutation keine PNECs besitzen, eine signifikant verminderte Reaktion in einem Modell für allergisches Asthma zeigen.

 

PNECs sind in enger Nachbarschaft der angeborenen sog. Gruppe-2 lymphoiden Zellen des angeborenen Immunsystems (group-2 innate lymphoid cells – ILC2)lokalisiert, und zwar jeweils in der Nähe der Luftwegverzweigungen. PNECs wirken über die Sekretion des Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP),welches ILC2 stimuliert und so eine Immunreaktion in Gang setzt. PNECs wirken zusätzlich über die Abgabe des Neurotransmitters g-Aminobuttersäure (GABA), durch die eine Hyperplasie der Gobletzellen induziert wird.  Die Instillation einer Kombination von CGRP und GABA in die Luftwege der oben erwähnten genmutierten Mäuse normalisiert sowohl die Immunreaktion (d.h. die Tiere werden wieder empfänglich für allergisches Asthma) als auch jene der Gobletzellen.

In Übereinstimmung mit diesen Experimenten in der Maus, zeigen die Lungen von humanen Asthmatikern erhöhte Zahlen von PNECs. Diese Befunde demonstrieren, dass die neuroimmunologische Kommunikation zwischen PNECs und ILC2 an den Verzweigungsstellen der Luftwege zur Amplifizierung des allergischen Asthmas führen. In der zitierten Arbeit wird die anatomische Lokalisation von PNECs durch schöne Immunfluoreszenzbilder visualisiert.

 

 

Ref.

(1)

  1. Sui et al.

„Pulmonary neuro endocrine cells amplify allergic asthma responses“

Science. 2018 Jun 8;360(6393).

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29599193