Niedrig-Dosis oraler Immuntherapie bei Kuhmilch-Allergie

Mrz 9, 2016 | Allergiediagnostik, News

In einer japanischen Studie von N. Yanagida et al. wurden die Sicherheit und Effizienz einer Niedrig-Dosis oralen Immuntherapie (OIT) durch Verabreichung von 3 ml Kuhmilch bei Kindern im Alter von über 5 Jahren mit Typ I Allergie gegen Kuhmilch untersucht. Die Allergie wurde zuerst durch orale Provokation verifiziert. Die Studie wurde während eines 5 Tage dauernden Spitalsaufenthalts begonnen und dann zuhause fortgesetzt.
 
Während des gesamten  Untersuchungszeitraums wurde die oral verabreichte Menge von Kuhmilch in Stufen von 0,1 bis 0,5 ml in 5-tägigen Intervallen auf 3 ml Tagesdosis erhöht. Als Begleitmedikation wurde zunächst ein Antihistaminikum (Loratadine) bis zum Erreichen der Maximaltagesdosis von 3 ml Kuhmilch verabreicht. Eine Kontrollgruppe wurde völlig milchfrei ernährt.
 
Die klinische Symptomatik wurde 1 Jahr lang in Form eines Tagebuchs protokolliert. Nach 1 Jahr erfolgte wiederum ein oraler Provokationstest. Der Anteil von behandelten Patienten, die nach 1 Jahr gegenüber 3 ml Kuhmilch tolerant war, betrug 58,3%, gegenüber 13,8% in der Kontrollgruppe. 33,3% der behandelten Kinder waren auch nach Verabreichung von 25 ml Milch tolerant, während keines der Kinder in der Kontrollgruppe tolerant war.
 
Zusammenfassend scheint also die niedrig dosierte orale Verabreichung von Kuhmilch eine effektive und relativ sichere Methode der Induktion einer Toleranz bei Kindern mit Typ I Allergie gegen Kuhmilch zu sein.
 
 
 
Ref.
Yanagida N. et al.
„A Single-Center, Case-Control Study of Low-Dose-Induction Oral Immunotherapy with Cow’s Milk“
Int Arch Allergy Immunol. 2015;168(2):131-137.
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26683057