Oxytocin und Knochendichte bei post-menopausalen Frauen

Apr 22, 2014 | Hormondiagnostik, News

Tierversuche geben Anlass zur Annahme, dass Oxytocin (OT), ein neurohypophysiales Hormon, das seinerseits durch Östrogen und Leptin reguliert wird, auch beim menschlichen Knochenstoffwechsel eine Rolle spielen könnte.
 
In einer kürzlich publizierten Studio von V. Breuil et al. wird die Beziehung zwischen OT und Knochenstatus bei einer grossen Anzahl von post-menopausalen Frauen untersucht. Es handelte sich dabei um einen Teil der sog. "Osteoporosis and Ultrasound-Study“ (OPUS), einer auf 6 Jahre angelegten prospektiven Studie in einer Populations-basierenden Kohorte.
OT-, Leptin- und Östradiol-Serumwerte wurden bei 1097 post-menopausalen Frauen bestimmt und mit der Knochendichte (bone mineral density – BMD), der Frakturinzidenz und den Knochenstoffwechselmarkern (bone turnover markers – BTM), Prokollagen 1 N-terminales-Peptid (PINP), alkalische Phosphatase (bone ALP) und Kollagen 1 C-terminales Peptid (ICTP) korreliert.
Die Resultate zeigten, dass hohe OT-Serumspiegel hochsignifikant mit hoher BMD- korrelieren, insbesondere im Bereich der Hüftknochen bei Frauen mit niedrigen Östradiol- oder hohen Leptin-Serumwerten.  Die Autoren ziehen den Schluss, dass OT einen positiven Effekt auf den Knochenstoffwechsel bei dieser Probandengruppe hat.
 
In unserem Labor wird im Rahmen der Osteoporose-Diagnostik schon seit langem die Bestimmung von PINP und ICTP routinemässig angeboten. Seit kurzem (siehe Rubrik "Neue Tests"!) bestimmen wir auch Oxytocin.
 
 
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Ref.
Breuil V. et al.
„Oxytocin, a New Determinant of Bone Mineral Density in Post-Menopausal Women: Analysis of the OPUS Cohort“
J Clin Endocrinol Metab. Apr (4); 99 (2014)