Parathormon (PTH)-Analoga für die Behandlung von Osteoporose

Feb 14, 2012 | Hormondiagnostik, News

Die Osteoporose ist bekanntlich eine der wichtigsten altersabhängigen Erkrankungen.
In den letzten Jahren haben sichneben der klassischen Therapie mit antiresorptiven Medikamenten, v.a. Biphosphonatenneue evidenzbasierte Therapieformen angekündigt, wie z.B. die Gabe von Biologika die an das OPG/RANK-RANKL System eingreifen (Denosumab),  (> unsere homepage: neue Tests und News-Archiv vom 31.5.2011).
Die klassische antiresorptive Therapie kann aber Knochenmasse, die durch vermehrten Umbau verloren gegangen ist, nicht wieder herstellen. In diesen Fällen bietet sich eine Behandlung mit rekombinantem menschlichen PTH, entweder dem Volllängen-PTH (Aminosäuren 1-84), oder einem kürzeren PTH-Analog (Aminosäuren 1-34) s.g. Teriparatiden an.
Diese Therapie hat anabole Effekte, die nicht nur zu einer Vermehrung der Knochenmasse, sondern auch zu einer Verbesserung der Mikroarchitektur führen. Die Notwendigkeit der täglichen Selbstinjektion und die im Vergleich zur Standardbehandlung höheren Kosten werden eine generelle Anwendung dieser Therapieform wohl nicht zulassen.
Eine Behandlung mit PTH-Analogen sollte aber bei postmenopausalen Frauen mit schwerer Osteoporose, sowie für Patientinnen mit Glucocorticoid-abhängigen hohem Frakturrisiko, ins Auge gefasst werden. Eine gleichzeitige Therapie mit antiresorptiven Medikamenten sollte in diesen Fällen vermieden werden.
 
 
Ref.:
Kraenzlin M.E. et al.
Parathyroid hormone analogues in the treatment of osteoporosis
Nature Reviews Endocrinology 7:647-656 (2011)