Pathomechanismus und Sero-Diagnostik der Zöliakie – Teil 2

Sep 16, 2014 | Immundiagnostik, News

Sero-Diagnostik
 
Folgende serologische Parameter können demnach bei der Zöliakie hilfreichen Aufschluss bei der Diagnosestellung sowie dem Therapieverlauf geben:
 

1. IgA Autoantikörper gegen Muscularis mucosae (Endomysiumeines verwandten Gewebes, z.B. Affen-Oesophagus. Es handelt sich hier um anti-Transglutaminase Autoantikörper. Dieser Test ist der Goldstandard für die Zöliakiediagnostik, der unter anderem den Vorteil bietet, dass man gegebenenfalls auch andere, nicht Zöliakie-assoziierte Autoantigkörper (z.B. ANA) erkennen kann.
2. Als Ergänzung und Bestätigung von (1) spezifische IgA Autoantikörper gegen tTG. Diese sind bei IgA-Mangel schwach/negativ, daher immer gleichzeitig mit (3)
3. Serum IgA-Gesamtkonzentration
4. IgG Autoantikörper gegen tTG
5. IgA Antikörper gegen Gliadin (in Teil 1 nicht erwähnt)
6. IgG oder IgM Antikörper gegen Gliadin (in Teil 1 nicht erwähnt)
7. HLA DQ2 und HLA DQ8 Moleküle an Oberfläche diverser Zellen, z.B. Lymphozyten im Blut

 
Bedacht werden muß auch die Möglichkeit einer Typ I Nahrungsmittelallergie auf Weizenbestandteile. IgE Antikörper gegen Weizen, vor allem Gluten, kommen in unserem Einsendekollektiv immer wieder vor. Ausserdem sollte man auch die Möglichkeit einer nicht mit den klassischen Allergiemechanismen assoziierte Glutenunverträglichkeit bedenken.
 
Nicht wegzudenken ist natürlich auch die histopathologische Diagnose mehrerer Duodenalbiopsien der/sselben PatientIn nach dem Schema von Marsh.
 
Wichtig ist, dass eine Heilung mit normaler Prognose und Lebenserwartung durch glutenfreie Diät rasch erfolgen kann. Alle oben angeführten Laborparameter sprechen darauf an.
 
 
Ref.:
(1)Klöck C. et al.
„Role of Transglutaminase in Celiac Disease Pathogenesis“
Semin Immunpathol. 2012, 34(4): 513-522.
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22437759
 
(2)Schuppan D. und Zimmer K-P.
„Diagnostik und Therapie der Zöliakie“
Deutsches Ärzteblatt 2013, 110(49): 835-84.