Pollenallergien im Ansteigen

Aug 27, 2018 | Allergiediagnostik, News

Der Grund für den beobachteten Anstieg von Pollenallergien ist nicht nur in einer verbesserten Diagnostik zu suchen, sondern auch in veränderten Umweltbedingungen. So sind beispielsweise Pollen von Bäumen in Städten im Vergleich zu solchen in ländlicher Umgebung besonders reich an bestimmten Proteinen, die eine allergische Reaktion auslösen (Allergene). Bei diesen Allergenen handelt es sich nämlich häufig um Stressproteine, die von Pflanzen als Abwehrmechanismus gegen Krankheitserreger, Schadstoffe aus der Luft oder wegen Wassermangels produziert werden. Schadstoffe können sich auch an Pollen anlagern, diese zerstören und so Allergene aus ihrem Inneren (kryptische Allergene) freisetzen. Umgekehrt können sich Pollen auch mit Schadstoffpartikeln, insbesondere aus Abgasen von Dieselmotoren, verbinden, und so auf oder in den Körper von potentiellen Allergikern transportiert werden.

 

Eine weitere Ursache für die Zunahme von Allergien ist unsere im Vergleich zu unseren Vorfahren zu hygienische Lebensweise. So entwickeln Bauernkinder, deren Immunsystem schon früh mit verschiedensten Umweltallergenen (Tiere, Staub, etc.) in Kontakt kommt, weniger Allergien als die in viel sterilerer Umgebung aufgewachsenen Stadtkinder. Diese sog. „Hygienehypothese“ kann auch zur Erklärung von vermehrten Kontaktallergien herangezogen werden.