In einer vor kurzem erschienenen Arbeit von Snyder et al. (1) wurden 205 Männern mit Testosteronmangel (Serumspiegel < 275 ng/dl), ohne Prostatakarzinom und ohne höheres kardiovaskuläres Risikoprofil, in Bezug auf den Effekt einer einjährigen Testosteronbehandlung untersucht. Die Probanden wurden randomisiert und transdermal mit 1%igem Testosterongel oder Plazebo behandelt. Nach 3, 6, 9 und 12 Monaten wurde der Effekt der Behandlung mit Hilfe von Fragebögen eruiert. Diese enthielten Punktewerte für Sexualfunktion, Libido, allgemeine Vitalität, sowie Ganggeschwindigkeit und sechsminütige Gehstrecke. Die Resultate können wie folgt zusammengefasst werden:
(1) Die sexuelle Funktion und die sechsminütige Gehstrecke verbesserten sich in der Verumgruppe signifikant.
(2) Die allgemeine Vitalität wurde nicht signifikant beeinflusst.
(3) Die kardiovaskuläre Ereignisrate war bei beiden Gruppen gleich.
(4) Als unerwünschte Nebenwirkung zeigte sich in der Testosterongruppe ein Anstieg der Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Serum. Dies könnte für ein höheres Prostatakarzinomrisiko sprechen.
Ref.
(1)
Snyder PJ et al.
„Testosterone Treatment in Older Men“
N Engl J Med. 2016 Jul 7;375(1):90.
