Statine und Myopathien

Jul 3, 2012 | Immundiagnostik, News

 
Bei 9 bis 20% der Patienten unter Statintherapie kommt es zu Myopathien (Myalgien und Krämpfen), bei ca. 0,5/10.000 Patientenjahre sogar zur lebensbedrohlichen Rhabdomyolyse.
Eine Untergruppe (ca 6%) von Patienten mit muskuloskelettalen Symptomen wird jetzt als Autoimmun-Myopathie definiert. Bei diesen Patienten findet man nämlich Autoantikörper gegen das rate limiting Enzym der intrazellulären Cholesterin-Biosynthese, die 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzyme A-Reduktase ( HMGCR).
Die Behandlung von quergestreiften Muskelzellen mit Statinen führt zur Expression von Autoantigenen mit einem Molekulargewicht von 200-kd bzw. 100-kd, gegen welche diese Patienten  Autoantikörper bilden. Da regenerierende Muskelzellen hohe Konzentrationen von HMGCR produzieren, wird dieser Autoimmunprozess sogar auch nach Absetzen der Statine weiter aufrecht erhalten.
 
Ref.:
 
A.L. Mammen et al.
Autoantibodies Against 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzyme A Reductase in Patients With Statin-Associated Autoimmune Myopathy
Arthritis Rheum. 63(3):713-721 (2011)