Vitamin D Mangel bei idiopathischen entzündlichen Myopathien (IIM)

Jun 10, 2013 | Hormondiagnostik, News

In einer Studie von P. Azali et al. (1) wurde die Frage gestellt, ob niedrige Serumkonzentrationen von Vitamin D3 einen Risikofaktor bei Patienten mit IIM darstellen, die in der nördlichen Hemisphäre mit relativ grossen saisonalen Schwankungen der UV-Licht Exposition leben.
1,25-Dihydroxy-Vitamin D, der letzte aktive Metabolit von Vitamin D3, wird bekanntlich durch UV-B Strahlung konvertiert. Als ein Mitglied der sog. Klasse II-Steroidhormone, übt es eine immunoregulatorische, vorwiegend suppressive, Wirkung über die Bindung an den Vitamin D-Rezeptor aus. Vitamin D3 hemmt die T-Zell Proliferation (vor allem der sog. TH1-Zellen), hemmt die Sekretion von Zytokinen (IL-2, IFN-gamma) durch CD4+ T-Lymphozyten und unterdrückt die Autoantikörperproduktion in B-Zellen. Vitamin D3 ist auch einer der effektivsten Blocker der Differenzierung und Funktion antigenpräsentierender Zellen (dendritische Zellen, Makrophagen).
 
Insgesamt wurden 149 Patienten mit IIM mit 290 gesunden alters- und geschlechtskonformen Kontrollen verglichen. Bei einer Mehrzahl von Patienten mit IIM wurden niedrige Vitamin D3-Werte gefunden. Die Autoren schliessen daraus, dass dies ein Risikofaktor für die Entwicklung der IIM sein könnte, wie dies schon für andere Autoimmunerkrankungen gezeigt wurde.
 
 
Ref .1:
Payam Azali et al.
„Low serum levels of vitamin D in idiopathic inflammatory myopathies“
Ann Rheum Dis 2013;72:512-516