Wachstumsstörungen

Okt 16, 2017 | Hormondiagnostik, News

IGFBP3 (Insulin-like growth factor bindung protein 3)
 
Dieses im Serum zirkulierende Protein stammt aus Hepatocyten und ist ein spezifisches Trägerprotein für IGF1 (Insulin-like growth factor 1 = Somatdometin C – SMC), das ebenfalls von Hepatocyten gebildet wird. Von den diversen IGFBPs ist postpartal das IGFBP3 das wichtigste. Es ähnelt in seiner Konzentration dem Spiegel von IGF1, weil beide von einer konstanten Abgabe und Wirkung von Wachstumshormon (HGH – human growth hormone) abhängig sind. Im Kindesalter kommt es zu einem stetigen Ansteigen des IGF1 wie auch des IGFBP3, besonders stark während der Pubertät, im Erwachsenenalter dann nicht mehr. Die Altersabhängigkeit von IGFBP3 ist dabei nicht so ausgeprägt wie die von IGF1.
 
Wenn es gilt, die Suffizienz der HGH-Sekretion zu beurteilen, ist man auf Bioassay-Ansätze angewiesen, da HGH während des Tages kaum ausgeschüttet wird, sondern nur in der Nacht (nocturnal spikes). Die Bestimmung von IGF1 sowie von IGFBP3 sind heute weltweit anerkannte Biomarker für den Nachweis einer normalen bzw. abnormalen Ausschüttung und Wirksamkeit von HGH. Pathognomonisch erniedrigte IGFBP3-Spiegel findet man nicht nur bei Defizienzen des Hypothalamus (GHRH) oder der Hypophyse (HGH), sondern auch bei Minderwuchs aufgrund eines HGH-Rezeptor-Defekts.