Abklärung des Knochenstoffwechsels (Fortsetzung, 3. und letzter Teil)

Dez 18, 2012 | Hormondiagnostik, News

Parameter, die den Knochenabbau reflektieren

Aus der durch den lytischen Cocktail (Protonen, Kollagenasen, Cathepsin u.a. Proteasen) von Osteoklasten mediierten Destruktion von Knochenmatrixproteinen fallen eine Reihe von Endprodukten an, die wiederum ins Blut gelangen und dort (oder im Urin) gemessen werden können.
 
                                                                       Referenzwerte
 
Aus dem Abbau von Kollagen I entstehen:
 
ICTP (Pyridinoline cross-linked telopeptide of Collagen I)

            Kinder:                                               5 – 30 µg/L
            Erwachsene:                                       2 –    5 µg/L
 
Weitere sind:
 
Pyridinium-Crosslinks (Total)                                
Pyridinolin (PYD) und (Deoxy)Pyridinolin (DPD)
Hydroxyprolin (HYP)
Galactosylhydroxylysin (GHYL)
im Urin (Ntx) (N-Telopeptide, Cross-Linked)
 
Aus dem Abbau von Osteocalcin entsteht:
 
gamma-Carboxy-Glutaminsäure
 
 
Bei jedem Knochenabbauprozess werden reaktiv die Osteoblasten angeregt, vermehrt neue Matrixproteine zu bilden, sodaß es zu einem Anstieg der Blutwerte der Knochenanbauparameter (Osteocalcin, PINP, PICP, u.a.) kommt (ein scheinbares diagnostisches Paradoxon). Stabilisiert sich der Abbauz.B. durch Medikamente, die die Osteoklasten hemmen (z.B. Bisphophonate) – sinken die Spiegel der Anbauparameter wieder ab, siehe Link zu untenstehendem Bild. Der Anbauprozess ist aber in den meisten Fällen dem Abbauprozess quantitativ nicht entsprechend, sodass„netto“eine Osteoporose bzw. Osteolyse resultiert.

http://www.laborwick.com/wp-content/uploads/files/Osteoporosebild.jpg
 
 A.o.Univ.Prof.Dr.Siegfried Schwarz
Biozentrum, Sektion f. Experim. Pathophysiologie & Immunologie, Medizinische Universität Innsbruck