Befunde aus unserem Labor

Mai 8, 2012 | Allgemeines, News


Befunde aus unserem Labor werden, falls nötig, mit separaten Interpretationen bzw. Kommentaren versehen.
In exakter Weise ist dies nur möglich, wenn auf unseren Anforderungsformularen die Verdachtsdiagnose bzw. die klinische Symptomatik, die Einnahme von Medikamenten, die Zyklusphase bei Frauen, etc. angegeben sind. Aus einem in-vitro Befund alleine kann in den meisten Fällen keine seriöse Gesamtdiagnose erstellt werden. Daher ist für uns auch besonders der Kontakt mit den einsendenden Ärzten von grosser Bedeutung.
 
Bei den Kommentaren sind zwei Arten zu unterscheiden, und zwar:
 

  1. Kommentare, die der Erläuterung der bei uns gefundenen Resultate für Ärzte und Patienten dienen, und
  2. Kommentare, die zur Absicherung unserer eigenen analytischen Kompetenz dienen.

So ist es z.B. wichtig, zu wissen, dass Tests zur Bestimmung von Gesamt-Testosteron in bezug auf ev. interferierende Störfaktoren, wie Medikamenten, etc., robuster sind als jene zum Nachweis des freien Testosterons alleine. Im Zweifelsfall sollte daher immer auch die Konzentration von SHBG in der gleichen Probe gemessen werden.
Weiters ist es auch fachlich geboten, darauf hinzuweisen, dass es heute Parameter gibt, deren Bestimmung zwar von den Kassen (noch) nicht bezahlt wird, die aber für eine moderne und umfassende Diagnostik bestimmter Erkrankungen unerlässlich sind. Die ev. anfallenden Mehrausgaben stehen in diesen Fällen natürlich in keinem Verhältnis zu höherem bzw. früheren diagnostischen Erkenntnisgewinn.
Dies gilt beispielsweise für die erhöhte diagnostische Treffsicherheit bei Verdacht auf Diabetes mellitus Typ I (DM I), wenn zusätzliche Autoantikörper gegen Insulin bestimmt werden, oder die Bestimmung von RANK-Ligand (RANKL) und Osteoprotegerin (OPG) bei der Osteoporose-Abklärung. Das Gleiche gilt für den Nachweis von Autoantikörpern gegen Saccharomyces cerevisiae (ASCA ) bei Verdacht auf Mb. Crohn.
 
Ein interessantes, relativ seltenes Problem betrifft Untersuchungen des Serums von Patientinnen mit Silikon-Brustimplantaten, also einem Thema, das in letzter Zeit intensiv auch in der Laienpresse diskutiert wird. Hier bieten wir eine wissenschaftlich verifizierte Konstellation von 4 Tests an, die es erlauben, das Risiko für fibrotische Nebenwirkungen derartiger Implantate abzuschätzen. Unter diesen 4 Tests befindet sich auch eine Untersuchung auf anti-Polymer Antikörper (APA), die von den Kassen nicht honoriert wird. Angesichts der Gesamtkosten eines derartigen Eingriffs ist es allerdings nur schwer verständlich, warum APA in diesem Zusammenhang gelegentlich nicht angefordert wird.