2009 erschien in der Zeitschrift „Science“ eine Studie der Gruppe von Judy Mikovits et al. (1), in der behauptet wurde, dass im Blut von Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS) signifikant häufiger ein Retrovirus mit der Bezeichnung XMRV gefunden wurde als im Serum von gesunden Kontrollen. Dies hatte natürlich neue Hoffnungen auf eine Therapie des CFS mit antiviralen Medikamenten geweckt, ähnlich wie bei AIDS und anderen retroviralen Erkrankungen,
In der Folge konnten die Daten der Gruppe von J. Mikovits von anderen Autoren allerdings nicht mehr reproduziert werden, und die Autorin musste ihre Arbeit schliesslich zurückziehen. Es schien, dass die Resultate von Mikovits durch eine Laborkontamination bedingt waren.
Die Suche nach der Ätiologie von CFS beginnt also wieder von vorne.
Ref.:
V. Lombardi et al.
Detection of an infectious retrovirus, XMRV, in blood cells of patients with chronic fatigue syndrome.
Science326:585-589 (2009)
