Das Dilemma der Behandlung von rheumatologischen Patienten mit Marihuana

Nov 25, 2014 | Allgemeines, News

 
Marihuana wird bekanntlich bei Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen als Analgetikum verwendet, wenn andere Medikamente nicht (mehr) wirken. Besonders häufig wird diese Therapie in den USA, in Grossbritannien und Australien angewendet.
 
Die Marihuana enthaltenden Medikamente werden oral verabreicht, was – im Gegensatz zum Raucheneinen prolongierten Effekt und weniger psychoaktive Nebenwirkungen zur Folge hat. Die akuten Risiken, wie verzögerte Reaktionszeit, verringertes Kurzzeitgedächtnis, verminderte motorische Kontrolle, etc., sind natürlich auch in diesem Fall zu beachten.
 
In einer kürzlich in der Zeitschrift "Arthritis Care & Research" erschienenen Arbeit beschäftigen sich Mari-Ann Fitzcharles et al. mit diesem Dilemma, das ja auch in die in Österreich derzeit geführte Diskussion hineinspielt, ob das Suchtmittel Marihuana legalisiert werden soll.
Die Autoren kommen zu folgenden Schlüssen:
 
1. Oral zu verabreichende Marihuana-Präparate sollen für jene Patienten reserviert sein, die unter Schmerzen leiden, die gegenüber pharmakologischer Standardtherapie oder nicht-pharmakologischen Therapien resistent sind.
2. Cannabis sollte vom Patienten nicht geraucht werden.
3. Das Risiko/Vorteil-Profil von Cannabis ist – mit Ausnahme von Opioiden – geringer als bei allen anderen Analgetika.
4. Patienten im Alter von unter 25 Jahren sollten von der Einnahme von Cannabis zu analgetischen Zwecken ausgeschlossen sein.
 
 
 
Ref.
Fitzcharles MA et al.
„The Dilemma of Medical Marijuana Use by Rheumatology Patients“
Arthritis Care Res (Hoboken). 2014 Jun;66(6):797-801