Erstmalige Zulassung eines gentechnisch in Pflanzen hergestellten Arzneimittels für den Menschen

Jun 5, 2012 | Allgemeines, News

Für die gentechnische Herstellung von Arzneimitteln, die beim Menschen verwendet werden können, wurden bisher einerseits Bakterien (nicht-glykosylierte Wirkstoffe, z. B. Wachstumshormon) oder eukaryote Zellen (glykosylierte Wirstoffe, z. B. Insulin) verwendet.
Auch die Glukozerebrosidase für Morbus-Gaucher-Patienten wurde bis vor drei Jahren in rekombinanten CHO (Hamster-Ovarialzellen) hergestellt. Damals zwang eine Verunreinigung der Zellkulturen mit einem Virus den Hersteller allerdings zum endgültigen Produktionsstopp. Bei der Produktion von Wirkstoffen in Pflanzenzellen ist die Gefahr von für Menschen relevanten Krankheitserregern viel geringer als bei der Herstellung in Säugetierzellen.
 
Jetzt wurde die in pflanzlichen Zellen (Karottenzellen) hergestellte Glukozerebrosidase  erstmals in den USA zur Anwendung bei menschlichen Patienten offiziell zugelassen. Diese Art der gentechnischen Produktion bezeichnet man als „Pharming“, einer Wortkombination aus „Pharmazeutika“ und „Farming“.
Pflanzliche Zellen sindähnlich wie tierische Zellenfähig, Protein mit Zuckerresten zu versehen, d.h. zur glykosylieren.
 
 
Ref.:
Aus „Neue Zürcher Zeitung“ vom 30.5.2012
Forschung und Technik: „Grüne“ Wirkstofffabriken