Evolution und Hautfarbe

Jul 22, 2014 | Allgemeines, News

 
Unsere Vorfahren besassen eine dichte Körperbehaarung, wie unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen. Die Haut unter dem Fell war allerdingswie bei den Schimpansen noch heute – hell. Der britische Onkologe Mel Greaves präsentiert in einer kürzlich erschienenen Arbeit die Hypothese, dass die Entwicklung von Hautkrebs bei unseren afrikanischen Vorfahren den evolutionären Anstoss für die Entwicklung der schwarzen Pigmente (Melanine) gab, die vor UV-Strahlung schützen. Als Beweis dafür führt Greaves an, dass Albinos in Afrika aufgrund ihrer hellen Haut früh an Hautkrebs erkranken.
 
Dieser evolutionäre Prozess setzte mit dem Verlust der Körperbehaarung vor ca. 1 bis 2 Mio. Jahren ein. Nach Migration des afrikanischen Menschen in die kälteren Regionen Europas kam es vor ca. 50 bis 80.000 Jahren dann wieder zur umgekehrten Entwicklung, d.h. zur Aufhellung der Haut. In diesen Breiten kommt es in hellerer Haut durch die Einwirkung von UV-Strahlung zur Vitamin D-Produktion, die u.a. wiederum eine bessere Kälteresistenz bewirkt.
 
In einem früheren, in unserem News-Archiv nachlesbaren Beitrag, haben wir bereits berichtet, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe geringere Serumkonzentrationen von Vitamin D aufweisen als Weisse.
 
 
 
Ref.
M. Greaves
„Was skin cancer a selective force for black pigmentation in early hominin evolution?“
Proc Biol Sci. 26;281/1781 (2014)