Das Zika-Virus (ZIKV) ist ein Flavivirus, das für die derzeitige Epidemie in Süd– und Nordamerika, insbesondere aber in Brasilien, verantwortlich ist. Die Infektion mit ZIKV ist mit fetaler Mikrozephalie, intrauterinen Wachstumsstörungen und anderen pränatalen Missbildungen bei Menschen und Mäusen assoziiert. Die rasche Entwicklung eines ZIKV-Impfstoffes hat daher grosse Bedeutung.
Vor kurzem konnte übrigens gezeigt werden, dass ZIKV bei empfänglichen Mäusen die Plazenta durchdringen und eine fetale Mikrozephalie und andere kongenitale Fehlbildungen induzieren kann (1).
Bisher weiss man allerdings wenig über die Immunologie von ZIKV-Infektionen und Mechanismen eines immunologischen Schutzes. In einer kürzlich erschienenen Arbeit von RA Larocca aus der Arbeitsgruppe von DH Barouch an der Harvard Medical School, Boston, mit vielen anderen Kooperationspartnern (2) wird gezeigt, dass eine einmalige Immunisierung mit ZIKV-spezifischer Plasmid-DNA (gesamte Virus DNA oder Hüllprotein-DNA = prM-Env DNA), oder mit gereinigtem inaktiviertem Gesamtvirus Mäuse gegen eine Infektion mit ZIKV komplett schützen kann. Bei den so immunisierten Tieren entwickelten sich protektive Antikörper gegen ZIKV-Hüllproteine.
Verschiedene Labors sind jetzt dabei, den Impfstoff auch bei Affen zu testen (3).
Ref.
(1)
Cugola FR et al.
„The Brazilian Zika virus strain causes birth defects in experimental models“
Nature. 2016 May 11;534(7606):267-271.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27279226
(2)
Larocca RA et al.
„Vaccine protection against Zika virus from Brazil“
Science. 2016 Sep 9;353(6304):1129-1132.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27492477
(3)
Cohen J.
„Zika vaccine has a good shot“
Science. 2016 Aug 5;353(6299):529-530.
No Abstract available.
