Sport/Bewegung und Hirnfunktion

Sep 27, 2021 | Allgemeines, News

Die Funktion des alternden Gehirns kann u.a. durch körperliche Aktivität verbessert/erhalten werden. Alan M. Horowitz et al., haben in einem im Jahr 2020 erschienenen Publikation (Ref.) gezeigt, dass bestimmte Faktoren im Plasma von Mäusen, die körperlich trainiert wurden (exercised mice), bei einer Übertragung auf inaktive, alte Mäuse (sedentary mice) bei letzteren zur Neurogenese und zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten führten. Beim wirksamen „Verjüngungsfaktor“ im jugendlichen Plasma handelt es sich um die Glycosylphosphatidyinositol (GPI) – spezifische Phospholipase D1 (Gpld1). Das ist ein GPI-abbauendes, in der Leber produziertes Enzym, dessen Konzentration im Blutplasma nach körperlicher Aktivität ansteigt und bei alternden Mäusen mit deren kognitiven Fähigkeiten korreliert.

Die Autoren konnten schließlich auch zeigen, dass die Gpld1-Plasmaspiegel auch bei körperlich aktiven älteren Menschen erhöht sind. Die Erhöhung der systemischen Konzentration von Gpld1 in alten Mäusen verbesserte altersabhängige regenerative und kognitive Einschränkungen durch veränderte Signalübertragungskaskaden, welche GPI-abhängige Substratspaltungsprozesse steuern.

Die Autoren haben also eine neue Leber-Gehirn-Achse identifiziert, über die mittels bestimmter Faktoren im Blut die segensreichen Effekte körperlicher Betätigung auf alte Tiere und Menschen übertragen werden könnte!

 

Ref.:

Horowitz et al., Blood factors transfer beneficial effects of exercise on neurogenesis and cognition to the aged brain, Science 369 (6500): 167–173 (2020), DOI: 10.1126 / science.aaw2622