Sterben Dicke später?

Jun 20, 2016 | Allgemeines, News

Vor kurzem ist wieder einmal eine Arbeit erschienen, die sich mit der Frage beschäftigt, ob es eine Assoziation zwischen dem Körpergewicht und der Lebenserwartung gibt. Bis in die späten 70er Jahre war ein Body-Mass-Index (BMI) von 24 mit der geringsten Sterblichkeit assoziiert. Anfang der 90er Jahre stieg dieser Wert auf 25 und im neuen Jahrtausend sogar auf 27 an. Der Normalwert für den BMI ist lt. Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber nach wie vor zwischen 18,5 und 24,9. Werte von 25 bis 29,9 gelten als Übergewicht, alles darüber als pathologische Fettleibigkeit.
 
Borge Nordestgaard et al. haben in Untersuchungen an 110'000 (!) Probanden gezeigt, dass Untergewicht von weniger als 18,5 BMI nach wie vor eine um 60-80% erhöhte Sterblichkeit bedingt. Weiters beobachteten die Autoren, dass ein BMI von 25-27 mit der geringsten Sterblichkeit assoziiert ist! Das kann derzeit wissenschaftlich noch nicht erklärt werden, aber vielleicht bedeuten höhere Reserven auch eine höhere Widerstandskraft im Fall von Erkrankungen.
 
 
 
Ref.
Nordestgaard BG et al.
„Change in Body Mass Index Associated With Lowest Mortality in Denmark, 1976-2013“
JAMA. May 10;315(18):1989-96 (2016).
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27163987