Vitamin D und Krebs

Mai 24, 2011 | Hormondiagnostik, News

Vitamin D und Krebs
                     
Ein zu niedriger Vitamin D Blutspiegel scheint das Carcinomrisiko zu erhöhen. Eine genaue Analyse der bisher publizierten Daten lässt diesbezüglich aber noch keine definitiven Schlussfolgerungen zu.

Niedrige 25-OH-Vitamin D-Spiegel sind nämlich auch mit anderen Faktoren vergesellschaftet, die ein höheres Carcinomrisiko bewirken. Dazu zählen Übergewicht (Vitamin D wird im Fettgewebe sequestriert), verminderte körperliche Aktivität (d.h. weniger Aufenthalte im Freien und daher weniger Sonnenlichtexposition), dunkle Hautfarbe (weniger Vitamin D Synthese bei Sonnenlicht), sowie unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten. Auch bei anderen Nahrungsmittel-Zusatzstoffen haben sich die Erwartungen zum Schutz vor Krebserkrankungen in grossen klinischen Studien nicht erfüllt (z.Bsp. Beta-Carotin, Vitamin C und E, Folsäure, Selen).
Manche dieser Zusatzstoffe erwiesen sich sogar als schädlich.

Aus biologischer Sicht erscheint der Schutz vor Krebs durch Vitamin D zwar plausibel, da es die Differenzierung normaler Zellen fördert, die Proliferation von T-Zellen hemmt und anti-inflammatorische, pro-apoptotische und anti-angiogene Eigenschaften hat.

Die Umsetzung dieser Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in klinisch relevante Daten bei signifikanten Patientenzahlen steht allerdings noch aus.

Ref.:
J.E. Manson et al.
Vitamin D and Prevention of Cancer – Ready for Prime Time?
N. Engl. J. Med. 364: 1385-1387 (2011)