Von verschiedenen Firmen wird in letzter Zeit die Verwendung von Festphasen-Assays (z.B. ELISAs) zum Nachweis von ANA empfohlen. Das ist aus verschiedenen Gründen problematisch:
- Die indirekte Immunfluoreszenz (IIF) ist wegen der hohen Signal:Noise-Ratio empfindlicher als Festphasen-Assays, insbesonders bei Verwendung optimaler mikroskopischer Einrichtung (Immersionsobjektive mit grosser Apertur, optimale Lichtquellen-Filterkombination, etc.).
2. In der IIF können die Reaktionsmuster von ANA exakt beurteilt und daraus die nötigen Schlüsse für weitere
Untersuchungen (z.B. die Bestimmung von ANA-Subsets mittels ELISA) gezogen werden.
3. Monolayers von Tumorzell-Linien (z.B. HEP-2 Zellen) haben eine hohe Teilungsrate und eignen sich daher
besonders gut für die Erkennung von ANA, die gegen Kernantigene gerichtet sind, die im Rahmen der
Zellteilung exprimiert bzw. exponiert werden.
4. IIF-Tests auf Monolayers erlauben als Nebenbefund auch das Erkennen von Autoantikörpern gegen nicht im
Zellkern enthaltene Antigene, wie anti-mitochondriale Autoantikörper (AMA), anti-Aktin Autoantikörper, etc.
Diese Autoantikörper können dann mit spezifischen Untersuchungsmethoden gezielt analysiert werden.
Nachteile der IIF sind die teure Antigenbeschaffung (z.B. kommerzielle mit HEP-2 beladene Objektträger), sowie der technische und personelle Aufwand. Mit diesem Argument wird von den einschlägigen Firmen versucht, nicht auf der Immunfluoreszenz basierende Testsysteme für die ANA-Bestimmung zu propagieren, was aber – wie eingangs erwähnt – beträchtliche Risiken mit sich bringt.
Letztere Tests eignen sich dann aber sehr wohl für Folgenuntersuchungen, wie z.B. die Bestimmung von ANA-Subsets.