Autoantikörper gegen Nieren-Tubulusbasalmembran

Jan 24, 2012 | Immundiagnostik, News

In ganz seltenen Fällen werden im indirekten Immunfluoreszenztest (IIF) bei Patienten mit Nierenerkrankungungen AAK gegen die Basalmembran von Nierentubuli beobachtet.
Die diagnostische und pathogenetische Rolle dieser AAK ist noch fraglich.
Es gibt allerdings Hinweise, dass solche AAK gegen ein 59-kd Basalmembran-Antigen gerichtet sind und in seltenen Fällen von interstitieller Nephritis beobachtet werden.

Ref.:
Audard V. et al.
A 59-kd Renal Antigen as a New Target for Rapidly Progressive Glomerulonephritis
American Journal of Kidney Diseases, 49: 710-716 (2007)

Ergänzung 23. Sept. 2015:

Ursprünglich wurde diese Form der Nephritis 1959 im Tiermodell von Heymann (1) beschrieben und sie wird daher auch als Heymann-Nephritis bezeichnet. Inzwischen wurden auch die Antigene identifiziert und kloniert, gegen die die Autoantikörper bei der Heymann-Nephritis beim Versuchstier gerichtet sind. Es handelt sich dabei um das Glykoprotein Megalin (gp330) und ein mit diesem assoziiertes zweites Protein, das sog. receptor associated protein (RAP) mit einem Molekulargewicht von 44 kD. An diesen Arbeiten war der österreichische Pathologe D. Kerjaschki wesentlich beteiligt (2).
 
 
Ref.
(1)
Heymann W. et al.
„Production of nephrotic syndrome in rats by Freund’s adjuvants and rat kidney suspensions“
Proc Soc Exp Biol Med. 1959 Apr;100(4):660-664.
 
No Abstract available.
 
 
(2)
Farquhar MG, Saito A., Kerjaschki D., Orlando RA
„The Heymann nephritis antigenic complex: megalin (gp330) and RAP“
J Am Soc Nephrol 1995 Jul;6(1):35-47.
 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7579068