Darwinistisch-evolutionäre Betrachtungsweise von Allergien

Apr 21, 2013 | Allergiediagnostik, News

Allergien sind kein zufälliges pathologisches Geschehen, sondern können natürlichwie die meisten Krankheiten (Refs. 1 und 2) – aus darwinistisch-evolutionärer Perspektive erklärt werden.
Es gibt zahlreiche Argumente, die dafür sprechen, dass von uns als allergische Immunreaktionen bezeichnete Phänomene eine wichtige Rolle in der Abwehr von schädlichen Substanzen aus der Umwelt spielen. Dazu gehören Gifte, hämolytische Substanzen, Xenobiotika und verschiedene Irritantien.
In dieser Weise zielgerichtete allergische Reaktionen sind daher nützlich und werden nur dann schädlich, wenn sie sich als Überreaktionen manifestieren.
Es ist daher anzunehmen, dass sich allergische Überempfindlichkeitsreaktionen als „vorausschauende“ Schutzreaktionen entwickelt haben und um Schäden durch suboptimale Umweltbedingungen zu vermeiden.
In einer kürzlich erschienenen Arbeit von N. W. Palm et al. (Ref. 2) wird dieses Konzenpt prägnant und kompetent beschrieben.
 
Ref.:
(1)   G. Wick et al.
A Darwinian-evolutionary concept of age-related diseases
Experimental Gerontology 38:13-25 (2003)

(2)   G. Wick, C. Grundtman, Editors
A Darwinian-Evolutionary Concept for Atherogenesis: The Role of Immunity to HSP60
Aus: Inflammation and Atherosclerosis, pp 171-196; Springer Verlag (2012)

(3)   N.W. Palm et al.
      Allergic host defences
      Nature 484:465-472 (2012)