Entstehung von Autoantikörpern (AAK) gegen Kernantigene (anti-nukleäre Autoantikörper – ANA)

Aug 16, 2011 | Immundiagnostik, News

 
Kollagenosen sind durch das Auftreten von ANA gekennzeichnet. ANA können in Screeningtests am besten mittels der Immunfluoreszenzmethode auf geeignetem Substrat, z.B. auf menschlichen oder tierischen in-vitro gezüchteten Zellen, nachgewiesen werden.
Der Zellkern besteht aber bekanntlich aus vielen potentiellen autoantigen wirksamen Komponenten. In unserem Labor wird auf AAK gegen die 14 wichtigsten Subsets von Kernantigenen getestet.
Auf die Frage, warum manche Menschen AAK gegen diese Kernantigene entwickeln, gibt es noch keine definitive Antwort.
 
In den letzten Jahren hat sich allerdings diesbezüglich die Meinung herauskristallisiert, dass Kernantigene im Rahmen von Zelluntergang (Nekrose, Apoptose, Autophagie) freigesetzt werden, und dann bei genetisch prädisponierten Patienten vom Immunsystem erkannt werden.
 
Es zeigt sich z.B., dass im Plasma von Patienten mit SLE membranumschlossene Partikel zirkulieren, die von der Oberfläche zugrundegehender Zellen abgeschieden werden. In der Membran dieser sog. Mikropartikel sind bestimmte Kernantigene (z. B dsDNA, Histone, etc.) repräsentiert, die autoantigen wirksam sein können.
 
Ref.:
Ullal J.A. et.al
Microparticles as antigenic targets of antibodies to DNA and nucleosomes in systemic lupus erythematosus
Journal of Autoimmunity 36:173-180 (2011)