Immunologie der Fibrose

Jul 19, 2011 | Immundiagnostik, News

Fibrotische Erkrankungen stellen bekanntlich ein wichtiges medizinisches Problem dar, für das es nur wenige diagnostische und noch weniger therapeutische Ansatzpunkte gibt.
Im allgemeinen bilden sich Fibrosen als Folge von Primärerkrankungen aus.
Die Ursache der sg. „spontanen“ Fibrosen sind umstritten und nicht exakt definiert.
Im Prinzip entwickeln sich Fibrosen auf folgender Basis:

(1) Gewebszerstörung(z.B. Verbrennungen, Leberzirrhose, postoperative Narben, etc.)
(2) Entzündungen(z B. Infektionen, Autoimmunerkrankungen wie rheumatische Arthritis, 
   Atherosklerose, etc.)
(3) Kontakt mit Fremdmaterial(z.B. silikonhältige Implantate, etc.)
(4) Tumore(Fibrome, Bindegewebssepten bei parenchymatösen Tumoren, etc.)
(5) „SpontaneFibrosen (z.B. Keloide, Dupuytren‘sche Kontrakturen, etc.)
 
Bei allen diesen Formen findet man im fibrotischen Gewebe Anzeichen immunologisch-entzündlicher Prozesse.

Bei Fibrosen in grösseren Organen, z.B. Leberfibrosen, wird der Fibroseaktivitätsgrad im Serum durch Kollagenabbauprodukte reflektiert.
In unserem Labor werden zu diesem Zweck Fragmente vom Typ I (ICTP, PINP) und vom Typ III (Prokollagen III) nachgewiesen. Diese Parameter eignen sich auch sehr gut für ein Krankheitsmonitoring.

Ref.:
G.Wick et.al
The immunology of fibrosis: innate and adaptive responses
Trends in Immunology; 31: 110-119 (2010)