Neonataler Lupus Erythematosus (NLE)

Mai 15, 2013 | Immundiagnostik, News

Bei schwangeren Frauen mit SLE (Systemischer Lupus Erythematosus) besteht bekanntlich ein hohes Risiko, dass es auch beim Neugeborenen zu einem LE (NLE) kommt.
Derartige Schwangere sollten serologisch genau überwacht werden. D.h. es müssten zumindest ANA und ANA-Subsets (v.a. anti-Ro/SSA- und/oder anti-La/SSB, sowie anti-U1-RNP Autoantikörper) bestimmt werden.
 
Ein relativ hoher Prozentsatz (bis 60%) von Müttern mit anti-Ro/SSA-, anti-La/SSB– und/oder anti-U1-RNP AAK zeigt allerdings keine klinischen Symptome eines SLE.
 
Die Inzidenz eines NLE bei Kindern von Müttern mit derartigen AAK (insbesonders anti-Ro/SSA AAK) beträgt ca. 15-20% und ist bei Mädchen etwas höher als bei Buben. Klinische Symptome entwickeln sich in den ersten Lebensmonaten.
Ca. 50% der Kinder mit NLE entwickeln eine kongenitale Herzreizleitungsstörung (congenital heart block – CHB) mit einem hohen Mortalitätsrisiko im 1. Lebensjahr.
Die autoimmune Reaktion führt beim Fötus zu einer irreversiblen, fibrotischen Zerstörung des atrioventrikulösen (AV) Knotens, was im schlechtesten Fall zur kompletten AV-Blockade führt, die die Implantation eines permanenten Herzschrittmachers erfordert.
 
Alle entsprechenden serologischen Untersuchungen bei Mutter und Kind werden in unserem Labor durchgeführt.
 
Ref.:
T. Werfel
Neonatal lupus erythematosus
In The General Practice Guide to Autoimmune Diseases
Pabst Science Publishers (2012)