Sekretorisches Immunglobulin A (sIgA)

Nov 27, 2012 | Immundiagnostik, News

sIgA ist ein dimeres IgA, das charakteristischerweise in Sekreten gefunden wird. Monomeres IgA wird in der Lamina propria von Schleimhäutenim Darm auch in den Peyer’schen Plaques – pro­du­­ziert und durch eine ebenfalls aus den Plasma­zellen stammende joining (J) Kette (nicht zu verwechseln mit der J Sequenz der Ig Gene) zu Dimeren verbunden. Diese binden an einen in der Membran von Schleim­haut­epi­thel­zellen exprimierten Poly-Ig Rezeptor, werden von den Epithelzellen aufge­nommen und transzellulär an die luminale Seite transportiert. Dort wird ein Teil des Poly-Ig Rezeptors abgespalten (= sekre­torische Kompo­nente – SC) und zusammen mit dem IgA Dimer als sIgA in das Sekret abgegeben. SIgA besteht vor allem aus der Subklasse IgA2, die gegen intestinale Proteasen resistenter ist als IgA1.
 
Die Abbildung 1 (http://www.laborwick.com/wp-content/uploads/files/sIgA.jpg) stellt die Verhältnisse bei der Sekretion von sIgA schematisch dar.
 
Die Abbildung 2 (http://www.laborwick.com/wp-content/uploads/files/IIF-Test.jpg) zeigt einen direkten Immunfluoreszenztest, bei dem sekretorisches IgA auf einem Schnitt einer menschlichen Dünndarmbiopsie nachgewiesen wurde (grün).
Die IgA produzierenden Plasmazellen sind deutlich in der Lamina propria zu erkennen.
Das mit dem SC und der J-Kette versehene dimere sIgA ist apikal in den Darmschleimhaut-Epithelzellen angereichert.
 
Aus:
G. Wick
Kapitel 11 – Immunsystem S. 1101-1169 in „Pathophysiologie“: Siegfried Schwarz, Othmar Förster, Meinrad Peterlik, Konrad Schauenstein, Georg Wick (Hrsg);
Maudrich-Verlag Wien (2007)